Grundlegend bin ich davon überzeugt, dass niemand so gut weiß, was ein Baby braucht, wie seine Mama – kein Arzt, keine Hebamme und keine Großeltern. Diese Experten können eine wunderbare Hilfe sein, wenn wir Mamas das Bedürfnis nach weiterer Unterstützung spüren. Aber auch dann tragen wir die Verantwortung und sollten alle Ratschläge kritisch für uns und unser Baby prüfen. Nur weil „es immer schon so gemacht wurde“, es angeblich „noch keinem geschadet hat“ oder „man das halt so macht“ bedeutet das nicht, dass es gut für unseren kleinen Menschen ist. Meiner Erfahrung nach musste ich noch nie so vielen Menschen so deutlich ihre Grenzen aufzeigen wie in den ersten Monaten mit unserem Sohn – Ärzten, Familie, Freunden und völlig Fremden. Nein, wir möchten ihn nicht ablegen! Nein, wir werden diese Untersuchung/Impfung nicht machen! Nein, er darf nicht von jedem angefasst und auf den Arm genommen werden!
Doch diese wundervolle mütterliche Intuition kann nur wahrgenommen werden, wenn wir Mamas weitestgehend unsere eigenen Prägungen und Traumata kennengelernt und geheilt haben, wenn wir Mamas wieder in Kontakt mit uns selbst sind und Zugang zu unseren Gefühlen haben. Das Wunderbare an diesem mitunter ziemlich anstrengenden Weg ist, dass wir dabei Schritt für Schritt alten Ballast loslassen können, der uns daran hindert, diese enge und liebvolle Bindung mit unserem Baby einzugehen, die sich jede Mama in ihrem tiefsten Inneren wünscht und die unser Baby unbedingt braucht, um geborgen aufwachsen zu können. Um loszulaufen braucht es nur unser JA!, die Richtung zeigt uns das Leben: Immer dort, wo wir getriggert werden, wo wir mit etwas in Resonanz gehen, tragen wir noch alten Ballast aus Vorleben, der Ahnenreihe oder unserer eigenen Kindheit mit uns herum. Reagieren wir zum Beispiel völlig panisch auf leicht erhöhte Temperatur bei unserem Baby, hilft es ihm nicht, wenn wir diese alte Angst auf die aktuelle Situation projizieren und panisch zum Fiebersaft greifen. Viel sinnvoller wäre es, wenn wir uns die angetriggerte Angst in uns anschauen –losgelöst von der aktuellen Situation. Wenn wir die alte Angst als ein ALTES Gefühl erkennen, es akzeptieren, ihm erlauben sich nochmals zu zeigen und uns trauen, es nochmals zu fühlen (ohne es zu bewerten oder in die aktuelle Situation hinzuprojizieren), dann kann es heilen und sich auflösen. Befreit von diesem alten Gefühl können wir nun viel besser die mütterliche Intuition in uns wahrnehmen und verantwortungsvoll entscheiden, wie wir unser Kind im Umgang mit seiner erhöhten Temperatur am besten unterstützen. Wenn wir es schaffen, solche Triggersituationen im Alltag als das zu begreifen, was sie letzten Endes sind – Wegweiser auf dem Weg zu uns selbst – und sie nutzen unsere alten Wunden zu heilen, werden wir immer mehr mit unserer inneren Intuition und unserer inneren Stärke in Kontakt kommen, die wir als Mutter so dringend brauchen und leider viel zu oft in der vermeintlichen Sicherheit von äußeren Vorgaben oder Ratschlägen suchen. In Kontakt mit uns selbst, finden wir die innere Weisheit, was unser Kind braucht und die innere Stärke dies umzusetzen.

Glaubenssätze
Die Auseinandersetzung mit den eigenen Glaubenssätzen stellt aus meiner Sicht ein wesentliches Puzzleteilchen auf dem Weg zu sich selbst dar.Glaubenssätze sind (meist unbewusste) Überzeugungen über sich selbst und die Welt. Sie entstehen oft schon während der Kindheit...